SEMINAR-TIPP: NLP

Oktober 16 , 2001

Workshop: Lösungsfokussierte Kurzzeittherapie
Termin: 2. - 4. September 2001 ganztägig
Ort: Don Bosco Haus Wien 13
Voraussetzung: keine
Zielgruppe: Coaches & Trainer, Personalverantwortliche in Unternehmen, Berater, Psychotherapeuten
Kosten: ATS 4.800,-
Seminarsprache: Englisch

Literaturempfehlungen

Dabei handelt es sich nicht um eine italienische Sauce sondern um eine von Steve de Shazer entwickelte Therapieform, die in Fachbereichen bereits erfolgreich eingesetzt wird. Er höchst persönlich hat seine Art mit Klienten umzugehen als eine Mixtur von verschiedenen Feinheiten (Inputs) bezeichnet.

Steve de Shazer führt als Schüler Milton Ericksons, des Begründers der Hypno- & Kurzzeittherapie, dessen Tradition fort. Er entwickelte eine spezielle Interviewform, in deren Zentrum er die Lösung und nicht das Problem des Klienten stellt - de Shazer gibt negativen äußerungen keine Energie, sondern setzt ausschließlich beim Positiven an.

Die Skalierung von Lösungsfortschritten, Aufgabenstellungen für den Klienten sowie eine spezielle Form des zyklischen Fragens - die sogenannte Wunderfrage - stellen die Kernpunkte der "Lösungsfokussierten Kurzzeittherapie" dar. De Shazer ist mit seiner Arbeit sowohl im Business- und Managementbereich, z.B. bei Teambildungsprozessen, als auch in der Suchttherapie höchst erfolgreich. Roman Braun, Leiter des Austrian Institute for NLP, sieht den besonderen Beitrag de Shazers für NLP in der Weiterentwicklung zielorientierter Modelle.

In der Seminarankündigung war nun folgender Ablauf zu lesen: Am ersten Seminartag macht Roman Braun in einer theoretischen Einführung in Leben und Werk Steve de Shazers mit dessen Arbeit vertraut. Am zweiten und dritten Tag demonstriert Steve de Shazer live seine Arbeit mit Klienten. Die SeminarteilnehmerInnen haben die Möglichkeit das aktuelle Klientengespräch in Kleingruppen zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu entwickeln, die im Anschluss mit Steve de Shazer besprochen werden.

Was ist tatsächlich passiert: Das Seminar begann mit einem halbtägigen Pre-Workshop von Roman Braun, wo er die Makro-Strategie der Interviews, wie Steve de Shazer die Klientengespräche nennt, präsentierte. Beschreibungen, Reihenfolge, Struktur und Hintergründe von der Eröffnungsfrage, über Fragen nach Ausnahmen, Skalierung und der berühmten Wunderfrage, bis zur Abschlussintervention mit Komplimenten und Aufgabe wurden multimedial dargestellt. Dabei gelang es Roman Braun die TeilnehmerInnen auf die nächsten zwei Tage nicht nur bravourös vorzubereiten, sondern auch eine gewisse Neugierde und Vorfreude zu wecken. Es war äußerst wichtig dieses theoretische Gerüst intus zu haben, denn wie sich später herausstellte sind die einzelnen Segmente des Therapiegespräches so unauffällig in einander übergegangen, dass der Besucher ohne diese Einleitung überfordert gewesen wäre.

Ausgerüstet mit dieser exzellenten Vorbereitung ging es dann in zwei spannende Tage mit dem Begründer des lösungsfokussierten Ansatzes. Insgesamt gab es vier Live-Gespräche mit Klienten, die mit unterschiedlichen Anliegen gekommen waren. Dabei war sehr schön die zu Grunde liegende Interview-Struktur erkennbar. Unglaublich zu erleben, wie Steve de Shazer empathisch und gefühlvoll die richtigen (zirkulären) Fragen zum richtigen Zeitpunkt stellt, um den Klienten zu veranlassen auf Ressourcen und mögliche Lösung(en) zu fokussieren und sich einmal vorzustellen,das Wunder sei geschehen...

Wir Seminarteilnehmer hatten während einer 15 minütigen Pause, nach der Steve de Shazer dem Klienten sinnvolle Komplimente macht und ein "Experiment" vorschlägt, die Gelegenheit heraus zu finden, welche Komplimente und Experimente für den Klienten sinnvoll wären. Dies wurde dann in der Nachbesprechung mit Steve diskutiert. In Fragerunden gab uns Steve Einblick in sein Menschenbild, Werthaltung, seine Sichtweisen, aber auch in seine Forschungsarbeit am MRI (Mental Research Institute).

Steve�s Ansatz wird im psychotherapeutischen Bereich ebenso wie im Coaching, wirtschaftlichen und pädagogischen Kontext angewendet. Keine Frage: Ein "wunder"bares Erlebnis. Mit großem Interesse verfolgten eine Schar von ca. 50 Personen, vielfach Therapeuten und NLP Gebildete dieses Seminar. In den Pausen wurden uns Obst und Wasser bzw. Kaffee zur Einführung offeriert. Im Don Bosco Haus konnte man auch exzellent zu günstigen Preisen Mittagessen. Ein sehr gut ausgearbeitetes Skriptum stand uns vom ersten Tag an zur Verfügung. Es wurde auch an jene gedacht, die ihr Schreibzeug vergessen hatten und als kleine Aufmerksamkeit erhielten wir die entzückende NLP Schoko-Platte (in weiß oder schwarz).

Resümee: Das Programm hat nicht zu viel versprochen, im Gegenteil, es waren noch einige überraschungen der angenehmen Art mitverpackt.

Detaillierte Informationen über NLP und das aktuelle Seminarangebot werden vom "Austrian Institute for NLP" gerne kostenlos zugesandt.
Info-Hotline: 01 / 985 10 60, ai@nlp.co.at

Steve de Shazer

Europas No. 1 in NLP
unterstützt im Jahr 2002 wieder NLP-Interessierte mit Stipendien für Seminare.

Wien, 6. Dezember 2001. Auch 2002 setzt das Austrian Institute for NLP —mit den bestbesuchten NLP-Diplom-Ausbildungen Europas No. 1 in NLP - seine Stipendienaktion fort. Mit dieser Aktion soll Personen, die zur Zeit nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, eine NLP-Ausbildung ermöglicht werden. InteressentInnen können bis 10. Jänner 2002 ihre Bewerbungen einsenden.

Die Stipendien des "Austrian Institute for NLP"
Die Stipendien umfassen die kostenlose Teilnahme an einem NLP-Kompakt Seminar und am NLP-Practitioner. Das NLP-Kompakt ist ein erlebnisreicher Einführungskurs in die Welt des NLP und gleichzeitig Voraussetzung für die weiterführende Ausbildung zum NLP-Practitioner. Die TeilnehmerInnen werden mit Grundannahmen, Methoden und Erkenntnissen des NLP vertraut gemacht. Der NLP-Practitioner am Austrian Institute for NLP vermittelt in zwei Wochen Grundlagen des NLP, wie das Milton-Modell, das Wissen um Submodalitäten, Strategien, Reframings, Metaprogramme, Time Line und neuerdings auch Grundbegriffe von SDI â und Trinergy â .Zusätzlich zu diesen Stipendien vergibt das "Austrian Institute for NLP" auch Werkstipendien. Informationen dazu gibt es direkt beim Institut.Die Termine:

  • NLP - KOMPAKT
    26./27. Jänner 2002, 25./26. Mai 2002 oder 22./23. Juni 2002
    Dauer: 2 Tage (Wochenende)
    Kosten regulär: € 240,-
  • NLP - PRACTITIONER
    NLP-Winter-Practitioner: 02. — 16. März 2002
    NLP-Frühlings-Practitioner: 02. - 09. März & 26. - 31. August 2002
    NLP-Sommer-Practitioner: 17. - 31. August 2002
    NLP-Herbst-Practitioner: 17. — 24. August 2002 & 1 Woche im Frühjahr 2003
    Dauer: 130 Stunden
    Kosten regulär: € 2.400,-
Bewerbungen für die Stipendien mit Lebenslauf, Angaben zur aktuellen finanziellen Situation, zu ihren Erwartungen an die NLP-Diplomausbildung und zu eventuell möglichen Gegenleistungen (für Werkstipendien) senden InteressentInnen bitte bis spätestens 10. Jänner 2002 an: Monika Haberfellner, Austrian Institute for NLP, Linzerstraße 77, 1140 Wien.
LITERATUREMPFEHLUNGEN:

DAS SPIEL MIT UNTERSCHIEDEN
Wie therapeutische Lösungen lösen

Steve de Shazer
New York 1991
3. Auflage, Heidelberg 1998, Carl-Auer-Systeme Verlag

ATS 263,-

In diesem Buch geht Steve de Shazer über den in seinem Buch "Der Dreh" (vgl.rechts) eingeschlagenen Weg lösungsorienterter Therapie hinaus und entwickelt einen an der therapautischen Praxis orientierten "interaktiven Konstruktivismus". Dabei macht er mit der Ansicht Ernst, dass Therapie ein primär sprachlicher Prozess ist, bei dem es um die Produktion von Text geht. Damit kommt die Frage nach dem Sinn von Texten bzw. Geschichten ins spiel und auch, wie Sinn durch Einführung von Unterschieden konstruiert und dekonstruiert werden kann. Thema des Buches ist also die therapeutische Veränderung von Sinnsystemen, wlche die Klienten in problematische Situationen geführt haben.

Beinahe spierlerisch verknüpft de Shazer dabei sowohl Einsichten aus Sprachphilosophie als auch Erkenntnistheorie und macht sie für die therapeutische Praxis fruchtbar. Dabei wird deutlich, dass die häufig als simplzistisch verschriene Methode de Shazers methodologisch ausgefeilt und anspruchsvoll begründet ist.

In bewundernswert klarer Sprache integriert er Wittgensteins späte sprachphilosophischen Einsichten mit dem Dekonstruktivismus Derridas und Glaserfelds radikalem Konstruktivismus. Trotzdem bleibt sich der Autor treu, und es gelingt ihm ein anspruchsvolles, mit leichter Feder geschriebenes Buch.

DER DREH
Überraschende Wendungen und Lösungen in der Kurzzeittherapie

Steve de Shazer
New York 1988
6. Auflage, Heidelberg 1999, Carl-Auer-Systeme Verlag

Wie entstehen Lösungen? diese Frage führt Steve de Shazer zu einer provokanten Diskussion über all die lösungsbezogenen Gespräche zwischen therapeut und Klient. Die Antwort mündet in der Kernaussage: "Weß man, was funktioniert, macht man damit weiter."

Sobald sich Therapeut und Klient auf die entwicklung von Lösungen konzentrieren, wird therapie unvermeidlich zur Kurzzeittherapie. Fallschilderungen mit oft überraschenden Wendungen illustrieren diese praxisorientierte Theorie der Kurzzeittherapie. Einige der behandelten Symptome, wie Drogenabhängigkeit oder schwere Beziehungsstörungen, wurden früher als zu "schwierig" für Kurzzeittherapie angesehen. Doch de Shazer beweist immer wieder, wenn therapeut und Klient zusammen entdecken, "was funktioniert", wird der Lösungsprozess in Gang gesetzt.

Durch die Verbindung theoretischer Überlegung und praktischer Anwendung liefert de Shazers Forschung Erkenntnisse, welche die gesamte theorie und Praxis der Psychotherapie revolutionieren könnten.

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