KOLUMNE |
Montag,
9. 9. 2002
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von Mag. Marisa Fellner |
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WAS HEILT IST DIE LIEBE | |
Gerald G. Jampolsky - selbst Arzt - hat in Kalifornien ein Zentrum für krebskranke Kinder und Jugendliche eröffnet, wo er ehrenamtlich an der Heilung der Erkrankten arbeitet. Er schildert in diesem Buch seine Lebenserfahrung mit Heilung und Gott, der Spiritualität und der Liebe. Dieses Buch ist eine Erfüllung in unserer kranken hochzivilisierten Gesellschaft. Den Nächsten
anzunehmen mit bedingungsloser Liebe und innerem Frieden ist die Botschaft,
die er uns hier vermitteln will. Es ist ein Genuß in kleinen Schritten
(bei ihm sind es 12) sich dem Thema zu nähern. Ein großer Teil
der Heilung ist das Loslassen von Angst. "Angst verschwindet nur
wenn das Denken in Liebe auf diesen Augenblick ausgerichtet ist."
(S. 138 ) Jetzt ist ein anderes Wort für Liebe. "Wenn
wir Menschen sehen, wie sie jetzt sind, dann sind wir im Begriff, Vergebung
zu üben. Wenn wir sie aber nur ansehen, um ihre vergangenen Fehler
in Erinnerung zu rufen, dann werden sie zu einem Mittel, uns selbst zu
verletzen. Anders ausgedrückt: Wir müssen alles, was wir sehen,
ständig von negativen und einschränkenden Erinnerungen befreien."
(S. 139) "Weil wir dazu neigen, unseren Zorn auf andere zu projizieren, hat die Vergebung anderer eine sofortige Rückwirkung auf uns, so dass wir uns selbst vergeben können. Dies ist die Erfahrung von Einheit, weil wir daran erinnert werden, dass unser Wesen Liebe ist." (S. 146) Die heilende Kraft der Vergebung lässt sich mit keinem anderen Wert des Lebens vergleichen."Wer will behaupten, dass Einheit eine Illusion sei, nur weil wir gewohnt sind, Bruchstücke zu sehen?" (S. 183) Astronauten berichten immer von der wunderschönen blauen Kugel, vollendet im Raum und vollendet harmonisch, wie sie die Erde aus der nötigen Distanz wahrnehmen. Um eine Ganzheit sehen zu können, darf man sich nicht auf das mikroskopische Fehlersuchen des Egos verlassen. Jampolsky schreibt in seinem äußerst empfehlenswerten Buch: "Oft versuchen wir, unsere Angst vor dem Tod dadurch in den Griff zu bekommen, dass wir die Ereignisse und Menschen in unserem Leben zu kontrollieren versuchen, als ob die Fähigkeit, jede Situation in die Hand zu nehmen, uns wie durch einen Zauber gestatten würde, auch unser Schicksal zu kontrollieren." (S. 193) Jeder von uns möchte doch lieber glücklich sein als recht zu haben. Oder? |
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